Gemmotherapie

Die Idee hinter der Gemmotherapie ist die Wirkstoffe und besonders die Botenstoffe der jungen Pflanze zu extrahieren und für uns Menschen einzusetzen. Frische Pflanzenteile wie Knospen und sehr frische junge Triebe beinhalten eine große Menge an Botenstoffen.
Die Botschaft dieser Stoffe ist Wachsen, Wachsen und nochmals Wachsen. Und genau diese Stoffe wollen wir für unsere Gesundheit einsetzen.

Wo kommt der Name Gemmotherapie eigentlich her?

Der Arzt und Forscher Pol Henry entdeckte im embryonalen pflanzlichen Gewebe eine Vielzahl von Stoffen, die sich für den therapeutischen Einsatz eignen. Die meisten dieser Stoffe kann in den Knospen gewonnen werden. Und wie Wissenschaftler nun mal sind muss Alles einen wissenschaftlichen Namen bekommen und das ist meistens Latein. Knospe im Lateinischen heißt „Gemma“ (so zumindest laut dem Online-Latein-Wörterbuch Frag-Cäsar 🙂

So hat sich das Wort Gemmotherapie durchgesetzt und beschreibt auch schön worum es in dieser jungen Therapieform eigentlich geht.

Was ist an der Gemmotherapie anders als in der klassischen Heilkräuter-Therapie?

Die Idee ist immer das „Lebendigste“ aus einer Pflanze zu bekommen. Ein Beispiel: In der klassischen Phytotherapie wird zum Beispiel Königskerzen-Blüten-Tee bei bronchialen Problemen eingesetzt. Die Blüte beinhaltet andere Wirkstoffe als der Keimling der Königskerze, das ist klar.

Während die Blüte nur an Vermehrung und Sexualität ausgerichtet ist muss der Keimling der der Königskerze ganz andere Aufgaben erfüllen um Überleben zu können. Der Keimling muss Wachsen und das rasch und effektiv. Und genau darin liegt der Unterschied:
Gemmotherapie verwendet nur das frische junge Pflanzenmaterial oder Material zu dem Zeitpunkt der höchsten Dosis an Wachstumstoffen während die klassische Pflanzentherapie nimmt was da ist.

Das heißt, dass die Gemmotherapie ein Teil der klassischen Pflanzenheilkunde ist?

Genau. Ein Spezialthema mit besonderem Einsatzgebiet. Weder das Eine noch das Andere ist besser.

Welche Pflanzenteile werden verwendet?

  • Knospen
  • junge Triebe und Keimlinge, Nadel und Blätter
  • Kätzchen und junge Samen
  • Pflanzensäfte

Alle Pflanzenteile, die im Wachstum sind und voller Wachstumshormone sind.

Was sind nun diese Botenstoffe konkret?

Botenstoffe sind Hormone. Bei Pflanzen nennt man diese Hormone auch Phytohormone.
Sie geben das Signal zum Wachsen in der Pflanze weiter. Daher werden Botenstoffe auch Signalstoffe genant.

Du weißt nun, dass Botenstoffe nichts anderes als Pflanzenhormone sind.
Ein Beispiel dieser Botenstoffe ist das Phytohormon Zytokinin.
Unmerkbarer Name, aber dieses Hormon steuert die Streckung der Pflanze. Doch allein für sich ist dieses Hormon oder besser gesagt diese Hormongruppe nutzlos. Die Kombination mit den anderen Botenstoffen macht das Wunder der Pflanzenwelt überhaupt möglich.
Interessant ist aber, dass das Zytokinin auch den Prozess der Alterung der Pflanze hemmt. Genial und auch für uns Menschen eine brauchbare Idee.

Doch warum wirken diese Botenstoffe im menschlichen Körper überhaupt?

Weil wir Menschen zu einem guten Teil noch immer Pflanzen sind. Einer meiner botanischen Lehrer pflegt immer zu sagen: „Wir Menschen sind genetisch gesehen zu 60% Pflanzen. Wir sind im Entwicklungsprozess aber abgebogen und haben eine andere Strategie gewählt. Das machen dann die restlichen 40% aus.“

Diese schöner Erklärung gibt auch Auskunft über die Wirkung von Pflanzeninhaltsstoffen. Wenn Deine Gene noch zu 60% auch Pflanzengenetik basieren, dann kann Dein Körper auch die Botenstoffe der Pflanzen verstehen.

Wenn nun das wie zuvor genannte Phytohormon Zytokinin den Alterungsprozess der Pflanze hemmt, dann kann das vielleicht zu einem Teil auch im menschlichen Körper wirken. Oder zumindest ähnlich.

Sind die Botenstoffe nicht überall in der Pflanze einhalten?

Gute Frage! Bleiben wir beim Hormon Zytokinin. Es ist in geringen Mengen in allen Pflanzenteilen zu finden und zwar abhängig vom Sammelzeitpunkt. Aber in den Knospen die Konzentration so richtig hoch. Wenn Du also diese Wachstums-Botenstoffe einnehmen willst macht es Sinn auch die Pflanzenteile mit der höchsten Konzentration zu verwenden.

 

 

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