Vermutete Heilwirkung und Anwendung des Schöllkraut
- Galle
- Leber
- Blähungen
- Warzen
- Hautekzeme
- Augenprobleme
- Antivirale Wirkung insbesondere bei Herpes-simplex-Viren
Seit jeher ist das Schöllkraut eine beliebte und starke Heilpflanze für Leber und Galle. Auch zur Behandlung von Gallenblasenentzündung, Leberschwellung, Gelbsucht, Gallengries, Rheuma, Gicht, Magenschmerzen, Allergien, Nesselsucht, Augenentzündungen, Ödeme, Asthma, Krampfhusten, Flechten, Akne, Geschwüre, Ekzeme, Schuppenflechten, Hühneraugen, Schwielen und Warzen eignet sich dieses Heilkraut. Meist wird das Schöllkraut mittels einer Tinktur verabreicht, da der Tee nicht sehr gut wirkt. Vom Presssaft, der besonders stark wirkt, dürfen nur geringe Mengen verwendet werden (max. 20 Tropfen). Wird der ätzende, gelbe Saft der Pflanze täglich auf Warzen, Hühneraugen und Schwielen aufgetragen, so verschwinden diese, da der Saft hautreizend und ablösend wirkt. Auch gegen Ekzeme, Geschwüre, Akne und andere Hauterkrankungen kann der verdünnte Saft oder ein Tee des Schöllkrauts zur äußerlichen Behandlung eingesetzt werden.
Heute wird Schöllkraut nicht mehr innerlich eingesetzt, da es mitunter giftig und gesundheitsschädlich ist. Die Dosis macht das Gift und genau in diesem Zusammenhang ist sich die Fachwelt nicht einig.
Schöllkraut Anwendung gegen Warzen
- Schöllkrautsaft
- Schöllkrautsalbe
- Schöllkraut-Tinktur
- Schöllkraut-Öl
- Oder am Besten der frische Pflanzensaft…
Achtung bei der Anwendung des Schöllkraut
Bei der Anwendung soll mit Bedacht vorgegangen werden! Warum? Weil manche Menschen auf den giftigen Saft des Schöllkraut bei Hautkontakt allergisch reagieren. Was hilft es eine Warze mit Schöllkraut „bekämpfen“ zu wollen aber dann brennende und juckende Ausschläge zu bekommen! Gehen Sie daher mit dem Schöllkraut vorsichtig um
Schöllkraut-Saft
Am wirksamsten ist das Schöllkraut gegen Warzen, wenn der Saft ganz frisch auf und rund um die Warze gedrückt wird.
Dabei den Pflanzenstängel nach und nach ausdrücken.
Schöllkrautsalbe
Hildegard von Bingen hat das Schöllkraut mit Schweineschmalz als Salbe verarbeitet.
Diese Salbe wirkt nicht nur gegen Warzen sondern bei Dermatitis, Hautekzemen und entzündlichen Hauterkrankungen.
Das Problem mit der Salbe ist, dass die Haltbarkeit stark begrenzt ist. Die Salbe ist so wie getrocknetes Schöllkraut nicht länger als ein halbes Jahr haltbar.
Daher macht es Sinn die Salbe rasch aufzubrauchen.
Schöllkraut-Tinktur
Die Schöllkraut Tinktur ermöglicht, die Haltbarkeit zu verlängern. Doch die Wirkung der Schöllkraut-Tinktur ist bescheiden. Das Schöllkraut-Öl wirkt besser und ist bei Warzen auch besser anwendbar. Das Problem beim Alkohol ist, dass dieser die Haut austrocknet. Daher ist das Öl bei Warzen die bessere Wahl.
Schöllkraut-Öl
Eine handvoll frisches Schöllkraut (nur das Kraut – also Stängel, Blätter und Blüten. Nicht die Wurzeln) mit 250ml Öl in ein helles verschliessbares Glas einlegen.
Danach an einer sonnigen Stelle – am Besten am Fensterbrett – 4 bis 6 Wochen stehen lassen. Jeden Tag das Glas ein paar mal umdrehen damit das Öl und das Schöllkraut gut durchmischt werden. Nach der Ansetzzeit durch einen Kaffeefilter abseihen und in eine dunkle Flasche füllen. Haltbarkeit liegt bei 18 Monten.
Das kann Olivenöl oder Mandelöl sein.
Der Vorteil des Schöllkraut-Öl ist, dass das Öl gleichzeitig die Haut pflegt und gut einzieht.
Anwendung bei
- Warzen (besonders Alterswarzen, Dellwarzen und teilweise Mosaikwarzen)
- Schwielen
- Hühneraugen
- Ekzeme
- Krätze
- Schuppenflechten
Die Anwendung muss aber mit einem Arzt abgesprochen werden.
Fragwürdige Anwendungen des Schöllkraut aus alten Kräuterbüchern
Die Anwendungen sind nicht sinnvoll, ja gefährlich und sind nur als Information gedacht. Bitte nicht anwenden!
- Schöllkraut-Saft in die Nase aufziehen um starken Schnupfen zu verdrängen (Kräuterpfarrer Künzle)
- Schöllkrautsaft soll vor Schleim reinigen (Hildegard von Bingen)
- ein wirksames Gallenmittel (Paracelsus). Vielleicht wird deshalb Schöllkraut in der Homöopathie bei Gallenleiden eingesetzt?
Schöllkraut in der Homoöphatie: Chelidonium
Schöllkraut wird in der Homöopathie mit seinem botanischen Namen Chelidonium bezeichnet.
Dabei ist es ein hoch wirksames Mittel für die Galle. Ebenso wird es zur Entgiftung der Leber eingesetzt. Das Interessante daran ist, dass auch die Allopathie – also die andere Wirkungsweise der Homöopathie das Schöllkraut in dieser Art verwendet.
Vorkommen
Das Schöllkraut wächst gerne unauffällig an Mauern, an Wegrändern sowie unter Hecken und wird deshalb sehr oft für Unkraut bezeichnet.
Sammelzeit
Mai bis Juli (bedenke aber, dass Schöllkraut giftig ist)
Sammelgut
blühendes Kraut, Saft
Andere Bezeichnungen für das Schöllkraut
Botanischer Name = Chelidonium majus
Volksnamen: Schellkraut, Warzenkraut, Augenkraut, Schinnkraut
Besondere Hinweise
Achtung bei der Anwendung des Schöllkraut
Die Pflanze gehört zur Familie der Mohngewächse und enthält Alkaloide.
Schöllkraut ist daher gesundheitsschädlich, ja sogar toxisch (giftig).
Besonders die Wurzeln sind ab Sommer/Herbst hoch giftig.
Bilder des Schöllkraut
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